6 Generationen VR-Brillen im Einsatz

Die CAT PRODUCTION hatte schon immer den Anspruch, nicht nur Animationen auf höchstem Niveau zu produzieren, sondern ihren Kunden auch die neuesten Technologien zur Präsentation von Animationen und 3D-Modellen anzubieten. So ist es nicht verwunderlich, dass CAT PRODUCTION die Einführung marktfähiger Virtual Reality-Hardware von Anfang an mit eigenen Produktionen begleitet hat. Gerade in den ersten Jahren neuer Entwicklungen finden Generationswechsel in hoher Frequenz statt, was zwar regelmäßige Leistungssteigerungen bedeutet, aber eine echte Herausforderung für Support und Weiterentwicklung darstellt. Mittlerweile ist die 6. Generation von VR-Brillen im Unternehmen angekommen, die seit 2015 im Einsatz waren und sind.

Alle Generationen VR-Brillen, die bei CAT MEDIC seit 2015 im Einsatz sind
Alle Generationen VR-Brillen, die bei CAT MEDIC seit 2015 im Einsatz sind

Die neue Ära der VR-Brillen hat sicherlich Google im Jahr 2014 mit seinen Google Cardboards eingeläutet. Pappe mit zwei Linsen, geschickt zu einem „Gucki“ für zwei Augen gefaltet und schon verwandelt sich ein handelsübliches Handy in ein VR-Gerät. Von der South by Southwest (SXSW) 2015 in Austin Texas stammen unsere ersten Cardboards, die dort von Google als „Bausätze“ freizügig verteilt wurden.

Im November 2015 kam die Samsung Gear VR auf den Markt. Sie war das Produkt einer Zusammenarbeit zwischen Samsung und Oculus, einem schon damals führenden Unternehmen im Bereich der virtuellen Realität. Die Gear VR ist ein Kunststoffgehäuse, in das die damals aktuellen Samsung Galaxy Modelle eingeklinkt werden konnten. Das war auch für CAT PRODUCTION der Startschuss für die ersten VR-Projekte: interaktive 360-Grad-Touren durch den Körper. Auftraggeber waren Agenturen und die pharmazeutische Industrie. Aufgrund strenger Geheimhaltungsvereinbarungen fanden diese Entwicklungen im Verborgenen statt.

Mit der seit April 2016 erhältlichen HTC Vive wurde im Juli 2016 im Unternehmen ein 2. System parallel eingesetzt. Dieses System ist kabelgebunden und lebt vor allem von der Leistungsfähigkeit der entsprechenden Grafikhardware in der notwendigen Workstation. Die Anschaffung der Brillen war für unser vom Bund gefördertes Forschungsprojekt HIPS (ZIM-Förderkennzeichen 16KNO36253) notwendig, in dem gemeinsam mit der TU Chemnitz, der Universität Bremen und der FAKT Software GmbH ein interaktiver OP-Trainer für das Einsetzen künstlicher Hüften entwickelt wurde. Das Besondere daran: Durch das haptische Feedback jedes Handgriffs mit einem Werkzeug fühlt sich die virtuelle Operation für den Chirurgen äußerst realistisch an.

Erst 2019 wurde ein erster Auftrag vom Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn), einem Bereich des Bayerischen Staatsministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten, vergeben, der es uns ermöglichte, die bereits seit 2015 für Agentur- und Pharmaaufträge eingesetzten Technologien auch öffentlich zu präsentieren. Damit verbunden war auch ein Systemwechsel auf die Oculus Go, die im Mai 2018 auf den Markt kam: ein kabelloses, autarkes System, das über WLAN und USB-Anschluss konfigurierbar ist.

Eines der Nachfolgeprodukte von Oculus Go ist die Quest-Serie aus demselben Hause, die seit 2019 erhältlich ist. Es war daher naheliegend, die Quest ab 2019 auch für Produktionen im  Pharma- und Agenturmarkt einzusetzen. Die Quest-Serie kommt auch heute noch im Rahmen eines Entwicklungs- und Forschungsprojektes mit der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Einsatz. In Kooperation mit dem Lehrstuhl ist seit 2021 eine virtuelle Seminar- und Lernumgebung entstanden. Studierende können sich mit ihren Dozenten in virtuellen Welten treffen, in denen Lerninhalte ortsunabhängig vermittelt werden können. Aufgrund der unsicheren Politik von Meta, ehemals Facebook und nun Eigentümer von Oculus, waren die Oculus-Produkte im professionellen Bereich nicht mehr akzeptabel.

Das neue Flaggschiff in diesem Unternehmenssegment ist nun die Pico 4 enterprise. Die seit Ende 2022 auch in Deutschland erhältliche VR-Brille überzeugt nicht nur durch ihre Leistungsfähigkeit, sondern auch durch ein ergonomisch gestaltetes, leichtes und komfortables Headset. Das System ist zudem mit einer leicht zu reinigenden Gesichtsauflage ausgestattet, die das Teilen zwischen verschiedenen Nutzern erleichtert. Seit Corona ein Muss für diese Geräte! Die Pico 4 Enterprise ist speziell auf die Bedürfnisse von Unternehmen und Bildungseinrichtungen zugeschnitten und stellt vorerst das Ende der Fahnenstange dar. Die Entwicklung bleibt nicht stehen und man darf gespannt sein, was uns demnächst überraschen wird. Seit Apple 2015 das führende Münchner Augmented Reality Unternehmen Metaio übernommen hat, gibt es Gerüchte und immer wieder verschobene Starttermine für die „Apple Glasses“. Damit ist Apple derzeit der letzte IT-Gigant ohne eigene VR-Lösung auf dem Markt. Aber wie lange noch?